Tabir 2004

Erinnerungen an das Sommerzeltlager 2004

„Ein Lied soll mit uns sein...“

Unter diesem Motto nach dem berühmten Liedermacher Wolodymyr Iwasiuk fand im vergangenen Sommer vom 1. bis 11. August das bereits 52. Sommerzeltlager der Vereinigung der ukrainischen Jugend in der Ortschaft Gomadingen/Schwäbische Alb statt. In dieser wunderschönen Landschaft, die uns an die ukrainischen Karpaten erinnert, versammelten sich ukrainische Jugendliche aus dem süddeutschen Raum, um gemeinsam ihre Ferien zu verbringen. Allen war noch das letztjährige Zeltlager in bester Erinnerung, und man mochte kaum glauben, wie schnell die Zeit vergangen war. So konnte man wiederum Freunde und Bekannte sehen und die Zeit freud- und sinnvoll verbringen. Und man erfuhr wieder Neues über die Ukraine, über ihre reiche Kultur und Geschichte.
		Uns begrüßte zunächst herrlicher Sonnenschein und die Aufschrift über dem Tor „Willkommen im Zeltlager“. Die Erzieher wiesen uns in unsere Zelte ein, wo wir die nächsten zwei Wochen zu der abendlichen „Begleitmusik“ der Grillen schlafen sollten. Am ersten Sonntag eröffnete Pfarrer Jewhen Nebesniak, in den 80er Jahren selbst Erzieher in unserem Zeltlager, mit einem Gottesdienst diese zweiwöchige Veranstaltung. Danach gab es einen Fahnenappell – wir sahen die Flaggen der Ukraine, Deutschlands, Europas und der Jugendvereinigung - mit der Vorstellung der Lagerleitung. Nach dem Mittagessen – in der Lagerküche zubereitet – begann das Programm. Jede Gruppe sollte sich einen Namen aussuchen und eine Fahne erstellen, die sodann die Zelte der Jungen und der Mädchen zierte. Auf die Teilnehmer wartete vom ersten bis zum letzten Tag ein vielfältiges, interessantes Programm. Es umfaßte ukrainekundliche Themen, Kennenlernen der Natur, verschiedene Spiele im Freien bei Tag und bei Nacht, ganztägige Wanderungen, Sport, Schwimmbadbesuche und verschiedene Hand- und Bastelarbeiten. Außerdem bereitete der Lagerleiter, Andrij Nesmacznyj, mit den älteren Jugendlichen eine Aufführung zum 25. Todestag des ukrainischen Sängers und Komponisten Wolodymyr Iwasiuk vor. Mit den Jüngeren beschäftigte sich Adriana Senytschak, die einen Lagerbasar vorbereiteten, der am 8. August stattfand. So konnten die Eltern und Gäste, die am Wochenende zu Besuch kamen, die Kunstfertigkeit ihrer Töchter und Söhne bewundern und sich bei Kaffee und Gebäck über die Beschäftigung ihrer Kinder in der ersten Woche informieren. Vor der Eröffnung des Basars gaben die älteren Teilnehmer mit großer Hingabe ihre Aufführung zu Ehren Iwasiuks, was mit großem Applaus begleitet wurde und nachhaltigen Eindruck hinterließ.
		Am Abend zuvor hatten die Teilnehmer unter Anleitung von Demjan Panczuk ein „kaltes“ Lagerfeuer vorbereitet. Geplant war ein echtes, brennendes Feuer, was aber vom Regen verhindert wurde. Das Programm bot dennoch genügend „zündende“ Ideen, um die Zuschauer zu erwärmen und unter dem Motto „Eurovision 2004“ zum Lachen zu bewegen. Mit Gesang, Schauspiel, Comedy... Ein wahrlich unvergesslicher Abend. Am Montag startete unter der Leitung von Yogi Balmert und Leo die zweitägige Fahrradtour „Tour de Gomadingen“. Keine leichte Aufgabe, denn vor uns lagen 85 Kilometer über Berge, Felder, Waldwege und zum Teil über die in das ukrainische Schwarze Meer fließende Donau. Alle Teilnehmer hielten durch und kamen nach zwei Tagen zwar erschöpft, aber mit neuen und schönen Eindrücken zurück. Man wartet schon sehnsüchtig auf die nächste, dann bereits dritte „Tour“. Zu erwähnen ist auch der Unterricht für die Jüngeren mit Pfarrer Wolodymyr Wijtowytsch, der den Kindern auf interessante Weise unseren byzantinischen Ritus und die Liturgie näher brachte und vom Leben der großen Kirchenführer Metropolit Andrej Scheptyckyj und Patriarch Josyf Slipyj erzählte.
		Das Zeltlager neigte sich dem Ende zu, der Abschiedsabend stand vor der Tür. Die Jungen errichten ein riesiges Lagerfeuer, die Mädchen bereiten das Buffet und die traditionelle Disco vor. Aber der Regen hatte auch diesmal kein Einsehen und so mußte das Programm erneut geändert werden. Es fand unter dem Zeltdach statt, aber das Lagerfeuer konnten wir schließlich doch entzünden und einen Teil des vorbereiteten Programms aufführen. Schließlich sangen wir sogar unter einem wunderbaren Sternenhimmel die erlernten Lieder und es wurde ein stimmungsvoller Abend.
		Mit einer Andacht und dem abschließenden Fahnenappell ging das 52. Sommerzeltlager der Ukrainischen Jugendvereinigung am Freitag, den 11. August, offiziell zu Ende. So gilt es allen zu danken, die mit viel Arbeit und Engagement diese gelungene Ferienveranstaltung ermöglicht haben, - dem Vorstand der Vereinigung, allen Erziehern, der Lagerleitung sowie dem Küchen- und technischen Personal und allen, die am Auf- und Abbau beteiligt waren. Die Vereinigung der ukrainischen Jugend ist ein große Familie, - möge sie weiter wachsen und ihrem Leitgedanken „Gott und die Ukraine“, diesen hohen Idealen, dienen. Eine Ukraine übrigens, die nun ihren Weg in ein geeintes Europa unumkehrbar eingeschlagen hat. Für diesen Weg steht seit Jahrzehnten auch unser Sommerzeltlager in Gomadingen, das zu seinen Teilnehmern nicht nur Jugendliche aus Deutschland, sondern auch Gäste aus vielen europäischen Staaten – England, Frankreich, Belgien, Schweiz, Polen, Ukraine und anderen - sowie von anderen Kontinenten wie Amerika oder Australien zählt. Wer uns näher kennenlernen möchte oder sich für unsere Jugendarbeit interessiert, der möge mit uns Kontakt aufnehmen, unsere Veranstaltungen oder das Zeltlager besuchen. Ihr seid herzlich willkommen! Nochmals vielen Dank an alle und auf Wiedersehen im nächsten Jahr in Gomadingen in der wunderschönen Schwäbischen Alb. Euer Freund Jusio!

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